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Ätherische Öle für Katzen? Die sind doch giftig!
Sicherlich bist du über diese Aussage schon gestolpert und hast dich gefragt, was da dran ist. Ist es wirklich so gefährlich und kann es deiner Katze schaden, wenn du dir mal einen Duft gönnst?
Tatsächlich ist das Thema Aromatherapie für Katzen komplex, und es kursieren viele Halbwahrheiten. In diesem Artikel erfährst du, wie du ätherische Öle für dein Tier sicher nutzen kannst, welche Gefahren bestehen und vor allem, welche Möglichkeiten du hast, um deine Katze mit sanften Düften zu unterstützen.
Jeden Tag umgeben wir uns mehr oder weniger mit Düften – oft unbewusst. Und unsere Katzen nehmen alles viel feiner wahr. Denn sie besitzen einen sehr viel sensibleren Geruchssinn, ja haben sogar mit dem „Jacobson´sche-Organ“ auch Vomeronasales Organ (Organum vomeronalse) ein zweites Riechorgan. Doch nicht nur das macht sie so besonders:
Katzen besitzen einen einzigartigen Stoffwechsel. Ihnen fehlt ein Enzym in der Leber, das für den Abbau bestimmter Substanzen, wie Terpene und Phenole verantwortlich ist. Diese Verbindungen sind in vielen ätherischen Ölen enthalten und können sich bei Katzen anreichern, was zu gesundheitlichen Problemen führen kann.
Es liegt mittig hinter den Schneidezähnen im Oberkiefer und besteht aus winzigen Einbuchtungen. Deine Katze kann damit Gerüche sogar schmecken. Diesen Vorgang hast du durch das Flehmen deiner Katze, bei dem sie Luft durch den Mund einzieht, sicherlich schon beobachten können.
Die gute Nachricht: Wer eine Katze zuhause hat, muss nicht auf die Anwendung ätherischer Öle verzichten.
Die Aromatherapie ist eine wunderbare Therapieform, von der Mensch und Tier, in dem Fall die Katze, durchaus gemeinsam etwas haben können. Wichtig ist, dass sich Katzenliebhaber ausführlich informieren.
Prinzipiell ist es so, dass ätherische Öle die Durchlässigkeit der Zellemembranen von Lebewesen für Ionen beeinflussen. So können ätherische Öle Botenstoffe ausbremsen, die z.B. die Information „Schmerz“ transportieren. Das bedeutet, es werden weniger Schmerzsignale an die Nerven geschickt werden. Auch Gefühle (z.B. Emotionen im Zusammenhang mit Schmerzen) können über ätherische Öle beeinflusst werden, da Geruchsinformationen über das Limbische System verarbeitet werden.
Es gibt also eine doppelte Wirkung: die Schmerzwahrnehmung wird beeinflusst, sowie der gefühlsmäßige Umgang mit dem Schmerz (z.B. von Angst hin zu Akzeptanz). Auch kann die Produktion von Hormonen wie Endorphin und Serotonin durch bestimmte ätherische Öle gefördert werden – d.h. ätherische Öle können entspannt und glücklich machen, ist das nicht klasse?
Sehr oft finden sich Aussagen wie: „Bloß keine ätherischen Öle bei Katzen anwenden. Das ist giftig für Katzen!“
Das stimmt so nicht.
Allerdings ist es schon so, dass du einiges beachten musst, wenn du Katzen mit ätherischen Ölen begleiten willst.
Der Stoffwechsel von Katzen kann z.B. Terpene und Phenole nur sehr schwer bis gar nicht verstoffwechseln.
Viele Katzenhalter denken, sie könnten einfach selbst herausfinden, welche Öle geeignet sind – doch genau hier liegt das Problem: Ohne fundiertes Wissen kann das schnell gefährlich werden. Deshalb ist es wichtig, sich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Selbst Nicole Zellmer, Aromaölexpertin und erfahrene Katzenhalterin nutzt Öle, die Terpene und Phenole enthalten, nur sehr vorsichtig. Meist nur in einem Diffuser mit einer ausgesprochen geringen Dosierung über einen sehr kurzen Zeitraum. Und die Katzen müssen immer die Möglichkeit haben die Räumlichkeit zu verlassen!
Diffuser sind Luftbefeuchter. Sie vernebeln Wasser und sollen die relative Luftfeuchtigkeit eines Raumes erhöhen. Zur Anwendung von ätherischen Ölen gibt es im Handel spezielle Diffuser, sogenannte Aroma-Diffuser. Sie sind deutlich kleiner als klassische Luftbefeuchter.
Terpene und Phenole können für Katzen eine Gefahr darstellen.
Und wenn du z.B. zur Weihnachtszeit gerne Düfte nutzt, sind viele ätherische Öl-Mischungen leider künstlich (also synthetisch) hergestellt. Sie enthalten also keine natürlichen Aromen und meist auch zahlreiche Terpene und Phenole.
Das klingt total nach Spielverderber und ganz so ist es nicht. Denn du kannst mit Aromen und Katzen tatsächlich arbeiten.
Bei Katzen sind Hydrolate eine gute Alternative. Hydrolate entstehen bei der Destillation ätherischer Öle. Da sie nur noch Spuren des jeweiligen ätherischen Öls enthalten, sind sie sanfter und daher sicherer in der Anwendung. Sie sind besser verträglich.
Und man kann sich aus natürlichen Aromen selbst z.B. Badezusätze herstellen…
Aber: Terpene und Phenole sollten auch in Hydrolaten (u.a. auch in einigen Raumsprays) bei dir nur dann eingesetzt werden, wenn du gutes Grundlagenwissen zu Aromen bei Katzen hast. Vertrau da bitte auch nicht auf Aussagen von Herstellern, es wäre alles tierverträglich! Kannst du dir sicher sein, dass jene Hersteller wirklich wissen, was für Katzen gut verträglich ist? Achte also bitte immer auf das Kleingedruckte. Denn wenn du deiner Katze schadest, ist das sicherlich das Letzte was du möchtest, oder?
Aromaölexpertin Nicole lässt meist ihre Katze entscheiden, welches Öl sie braucht. Das erfordert jedoch ein gewisses Grundwissen zu den einzelnen Aromen. Wenn das Tier eher dominant ist, solltest du einen ausgleichenden, beruhigenden Duft wählen, gerade wenn es um eine Katzenzusammenführung geht.
Sehr sensible, zurückhaltende Charaktere unterstützt man anders. Das heißt du brauchst ein paar Basics, damit du die Aromatherapie Zuhause vernünftig anwenden kannst. Das teilt Nicole in ihrem 30-Tage Workshop zur Aromatherapie mit allen, die es interessiert.
Wenn das passende Öl gewählt ist, kannst du entweder das Öl über den Diffuser vernebeln lassen. Das ist die sogenannte Inhalations-Methode. Über die Atemwege nimmt das Tier oder nehmen die Tiere den Duft wahr. Aber auch topisch (über die Haut) oder sogar oral (ins Futter) könnte man Aromen zufügen. Letzteres jedoch bei Katzen nur in Begleitung eines Katzentherapeuten, der sich sehr gut mit der Aromatherapie auskennt und dich hier berät.
Trotz aller Risiken musst du nicht vollständig auf ätherische Öle verzichten. Hier nochmal zusammengefasst einige Tipps, wie du sie sicher einsetzen kannst:
Es ist so eine schöne Therapiemöglichkeit, von der du selbst profitieren kannst. Denn diese Duftapotheke ist ein toller kleiner Urlaub für sich selbst und eben auch für die Samtpfoten.
Ätherische Öle können für Katzen gefährlich sein, oder heilsam. Der entscheidende Faktor ist der Mensch und die Frage, wie gut er sich auskennt. Ohne das nötige Wissen kann es schnell zu Unsicherheiten oder sogar Fehlern kommen. Doch anstatt sich mühsam durch widersprüchliche Informationen zu kämpfen, gibt es eine einfache Lösung: gezieltes, fundiertes Wissen aus einer verlässlichen Quelle.
Wenn du sicherstellen möchtest, dass du Aromen richtig anwendest und genau weißt, was für deine Katze sicher ist, dann begleite uns im Workshop „Aromatherapie für Hund & Katze“! Lerne in 30 Tagen, wie du Düfte gezielt für Wohlbefinden, Gesundheit und Entspannung einsetzen kannst – ohne Risiko.
Im 30-Tage-Workshop „Aromatherapie für Hund & Katze“ wird genau das vermittelt:
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Führe Düfte (auch neue Aromen) langsam und in sehr geringer Konzentration ein. Beobachte dabei genau die Reaktion deiner Katze und erhöhe die Intensität nur (sofern das überhaupt notwendig ist), wenn keine negativen Reaktionen auftreten.
Falls du gar keine ätherischen Öle nutzen möchtest, hilft für gute Luft im Zuhause nur das regelmäßige Stoß-Lüften und die Verwendung von geruchsneutralisierenden Hausmitteln, wie Natron. Natron absorbiert unangenehme Gerüche und ist auch für Tiere unschädlich.
Du kannst dir selbst aus Essig und Wasser und wenigen Tropfen eines hochwertigen, katzenverträglichen ätherischen Öls dein eigenes Reinigungsmittel herstellen. Spüle jedoch immer gründlich nach.
Ansonsten ist im Katzenhaushalt bei stark duftenden Reinigungsmitteln aus dem Einzelhandel immer Vorsicht geboten. Katzen kommen mit gereinigten Flächen über ihre Pfoten in Kontakt und nehmen die Substanzen über die Haut und ihr Riechorgan auf. Viele Reinigungsmittel enthalten Zitrusdüfte (Stichwort Phenole und Terpene).
Verwende deshalb nur stark verdünnte Lösungen und spüle gründlich nach.
Generell geht die topische Anwendung von ätherischen Ölen auf die Haut oder das Fell deiner Katze. Jedoch musst du dafür grundlegendes Wissen haben, damit es nicht zu Hautreizungen und toxischen Reaktionen führt. Hast du das nicht, raten wir dringend davon ab.
Viele Duftkerzen enthalten meist synthetische, also keine natürlichen Duftstoffe. Zudem besteht die Gefahr, dass deine Katze sich an der Flamme verbrennt. Wir raten von der Nutzung von Duftkerzen im Katzenhaushalt aus diesen Gründen ab!
Nimmt deine Katze einen Duft negativ wahr, wird sie – wenn sie die Möglichkeit hat – den Raum verlassen.
Folgende Symptome hingegen können auf eine toxische Reaktion hindeuten:
Bei solchen Anzeichen solltest du sofort den Einsatz der Öle stoppen, gut lüften und direkt deinen Tierarzt konsultieren.
In der Tat! Es gibt zahlreiche Öle, (wie z.B. Lavendel), die du in verdünnter Form gut bei Katzen einsetzen kannst, sowohl bei körperlichen als auch bei psychischen Beschwerden.
Der Einsatz von speziellen Diffusern für Tiere ist nicht notwendig.
Verwende den Diffuser jedoch immer in gut belüfteten Räumen und gib deiner Katze die Möglichkeit, den Raum zu verlassen.
Nutze im Diffuser nur Öle, die für Katzen als ungefährlich gelten und starte mit 1 Tropfen eines hochwertigen Öls.
Beobachte deine Katze genau und reagiere sofort, wenn sie Anzeichen von Abneigung oder Unwohlsein zeigt.
Für dich und dein Tier teilen wir unser Expertenwissen in unseren Tierseminaren | Webinaren | Tiercoachings mit dir. Unsere Berufung ist es, dein tierisches Wissen rund um die Tiergesundheit, Tierernährung und das Tierverhalten zu erweitern. Und zwar so, dass du es leicht im Alltag einsetzen kannst und zum Juwel für dein Tier wirst.
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© Tierisches-Wissen
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